Von meinem 6-stündigen Alleingang mit dem Bus nach Santiago zog es uns ein paar Kilometerchen weiter bis nach Bembibre, einem kleinen Ort, wo wir eine ganze Woche bis zum 1. November blieben.
Meine Tour nach Santiago werde ich wohl irgendwann fertigstellen (oder auch nie).
Manche alte Hórreos werden heute noch zur Lagerung von Mais benutzt
Von Bembibre aus ging an der Küste entlang nach Ponteceso, dem Geburtsort von Eduardo Pondal dem Schöpfer der Galizischen Hymne.
In Ponteceso steht das Elternhaus von Eduardo Pondal dem Schöpfer der Galizischen Hymne.
Bei einsetzender Ebbe ist ein Spaziergang entlang dem Allóns besonders reizvoll
In mehreren Strudeln wird das Wasser sichtbar und in großer Geschwindigkeit Richtung Flußmündung gesogen. Bei den Dünen haben wir uns auf den Rückweg gemacht.
Das Wetter war hier nicht berauschend und am 7. November ging es dann weiter
Unser erstes Ziel war Fisterra (Finisterra - Fin de Terrae - Ende der Welt),
dem endgültigen Ziel der Jacobspilger.
Der Leuchtturm von Fisterra und dahinter das Terrain, auf dem die Pilger einen Teil ihrer Wander-kleidung verbrennen. Den Überlieferungen nach beginnt nach dem Vollzug dieser Tradition ein neues
Leben.
Weiter ging es an Muros und anderen Küstenorten vorbei bis unsere Route landeinwärts führte.
Herbstduft nach Pilzen in den bunten Wäldern, durch die wir fuhren.
Der wunderbare Herbstwaldduft wechselte auf einmal in einen modrigen Geruch und mitten im Wald trafen wir auf ein ungewohntes Szenario. Die uralte, verlassene Kirche kann man im Vorüberfahren leicht
übersehen, da sie sich farblich kaum von den Farben der Umgebung unterscheidet.
Gegenüber dieser uralten Kirche befindet sich eines der typisch galizischen Steinkreuze, von denen sich Pilger in früheren Zeiten Schutz versprachen. Dass sich in Galizien christlicher Glaube mit
uraltem Aberglauben, keltischen Riten und mystischen Bräuchen vermischt, sei nur am Rande bemerkt.
Irgendwie ein Ort zum Gruseln ist das hier.
Welche Ereignisse mögen sich an diesem mystischen Ort wohl zugetragen haben?
Habe zwar keine speziellen Informationen zu dieser Stätte gefunden, doch die Literatur ist reich an Schilderungen über Tempelritter, Katharer und der Spanischen Inquisition.
wir kamen nicht nur durch ein farbenprächtiges Weinanbaugebiet; in den kleinen Weilern winkte man uns freundlich zu und in Pazos de Arenteiro deutete das Winken der kartenspielenden Herren gar an:
"Bleibt hier"
Wir waren in "Tonis Dorf" angekommen, denn Antonio, der über 40 Jahre in Bayern gearbeitet hat, sah bei unserer Durchfahrt sofort, dass wir aus Alemania kamen und für ihn waren wir natürlich
eine willkommene Abwechslung. Er nahm uns gar noch mit nach Hause, um uns stolz sein Haus zu zeigen, dass er vom in Deutschland erarbeiteten Geld gebaut hat.
Und weiter geht es am Sonntagmorgen (8. November) über Ourense nach Salamanca, das wir am Montagmittag (9.
November) erreicht haben. Doch davon später in einem weiteren Beitrag.