Der Tragödie zweiter Teil

Freitag, 16. Januar 2015

Es war nicht Freitag der 13. und dennoch . . .

Nur wenige Schritte von der Strandpromenade entfernt - die Praxis von Dr. Santiago Rueda Palomar
Nur wenige Schritte von der Strandpromenade entfernt - die Praxis von Dr. Santiago Rueda Palomar

Tja, wenn ich gedacht hatte, der zaubert da jetzt was und setzt mir dann das herausgefallene Teil ein, dann hatte ich gründlich daneben gedacht. Oh Schreck und Graus! Wie ja schon bekannt, sind meine spanischen Sprachkenntnisse noch nicht dazu geeignet, zahnmedizinischen Erklärungen folgen zu können  und so nahm das Schicksal seinen Lauf.

Ehe ich mich versah, hatte er mir zwei Spritzen verpasst und begann, in dem verbliebenen Stummel herumzupörkeln. Im Augenwinkel sah ich ein steril eingepacktes Werkzeug und mir schwante nichts wirklich Gutes. Ihr ahnt es sicher schon? Richtig, nach einiger Zeit gab es da, wo der Herr Doktor gearbeitet hatte, nicht mehr - gar nichts mehr!

Und nun? Mulltampon drauf und feste drauf beißen, irgendwann höre dann die Blutung von selbst auf und wenn ich Schmerzen bekäme . . . es folgten noch ein paar Verhaltensmaßregeln für die nächsten Tage. Damit war ich für diesen Tag entlassen.

Von der Injektion noch ein wenig benommen fühlte ich mich immer noch völlig überrumpelt und war stinksauer ob der überraschenden Ereignisse.

Hätte ich das auch nur geahnt, hätte ich wenigstens das Frühstück ein wenig üppiger gestaltet. 

Und wie stellt sich der Monteur de la Fress  jetzt die Lösung mit der Brücke vor?

Aber erst durfte ich schon mal die ersten 40 Euros auf den Tisch blättern. 


Das ganze Wochenende grübelte ich darüber nach, wie wohl meine beißtechnische Zukunft aussehen würde. Ob ich jeeeemals in meinem ganzen noch zu erwartendem Leben wieder was Richtiges essen kann?  Ihr wollt wissen, ob es noch weh getan hat? Ich weiß es nicht mehr, war zu sehr mit den Zukunftsängsten meines Esszimmers beschäftigt und diese Ängste musste ich dann auch noch bis zum nächsten Termin am Dienstag (20. Januar) aushalten.  

Dienstag, 20. Januar 2015

Die Envivas (meine private Auslands-Krankenversicherung)hatte mir schon tags vorher einen „Telefondolmetscher“ angeboten und mit meinen vorbereiteten Fragen betrat ich am Spätnachmittag die Praxix des Zahnarztes.

Die Hilfe der Envivas haben wir nicht benötigt, das, was er vorhatte, habe ich auch so verstanden. Es würde keine komplizierte Angelegenheit werden, meinte er und schon hatte ich den Zahnlöffel mit Kunststoffkleister im Mund.

Die Brücke blieb auch da und am Freitag, spätestens Montag wäre alles fertig. Alles? Alles!

Freitag, 23. Januar 2015

Noch ein wenig Korrekturschleiferei und dann war mein Esszimmer wieder in Ordnung, wenigstens so ziemlich und die Rechnung war dann auch schon fertig.

Soll ich euch ein wenig raten lassen? Es waren insgesamt 4 Termine bei Herrn Doktor und die Arbeit einschl. Material des Labors. Na, was glaubt ihr?


Bei uns läge der Eigenanteil wohl höher als hier die Gesamtrechnung von 90 €!

Noch ein paar Worte zu Doc Santiago: Er war ein tüchtiger und humorvoller "Zahnklempner", der Roland stets zur Begrüßung die Hand gab und mit ihm ein paar grinsende Späße machte, bevor er mich auf den Marterstuhl dirigierte. 
Ach ja, im Wartezimmer kann man sich ausgiebig über seinen akademischen Ausbildungsweg auf den Universitäten Granada und Almeria informieren. 
Also - keine Angst vor andalusischen Zahnärzten; ihre Kompetenz steht der der unsrigen in Nichts nach. 

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