Besucher aus dem Morgenland

Eigentlich gibt es hier ja genügend Gäste und Besucher aus dem Morgenland. Aber die allermeisten von ihnen sind hier, um auf den Gemüsefeldern und in der Fischerei hart dafür zu arbeiten, um sich und ihre Familie daheim in Afrika und Asien durchbringen. 


Aber diese Besucher meine ich heute mal nicht. In diesen Tagen scheint Carboneras sich auf den Besuch ganz besonderer Gäste vorzubereiten. Die Straßen der Stadt glänzen schon seit Tagen und alles ist im Erwartungsfieber auf dieses besondere Ereignis.


Heute Abend, am 5. Januar soll es endlich so weit sein:

Bewohner der Stadt haben sich am Hafen versammelt - wo sich wie es scheint -

auch schon das Gefolge der erwarteten Gäste befindet.

"Keine Angst, Blondi, das sind doch nur die Hofmusikanten"

Gaukler und Würdenträger versammeln sich

Manche halten Pläuschchen hinterm Pferderücken;

die Musiker fiebern ihrem Einsatz entgegen 

und der eine oder andere wird auch schon wieder müde.

Blondi liebäugelt mit dem Fotografen und möchte am liebsten mit ihm schmusen

Da fährt eine fremde Barke in das Becken des Fischereihafens von Carboneras 

legt am kleinen Steg an . . .

und Ihre Durchlauchtigkeiten aus dem Morgenland betreten

- umjubelt von der Menschenmenge -

im Hafen des kleinen andalusischen Städtchens europäisches Hoheitsgebiet 

Gaspar, Melchor und Baltasar begeben sich zu ihren Thronwagen,

die sich langsam mit dem gesamten Gefolge und den Menschenmassen

begleitet von illustren Gauklern, Artisten und  

Tänzern stadteinwärts bewegt. 

Als Erster der Herrscher kommt

Gaspard auf seinem von Eisbären gezogenen Thron.

Ihm folgt . . .

Melchor aus Indien mit seinem Gespann von bengalischen Tigern. 

Zum Schluss kommt

Baltasars  Prachtwagen, 

begleitet von Beamten des andalusischen Zivilschutzes

Die Besucher aus dem Morgenland beschenken die jubelnde Bevölkerung großzügig

mit Gaben ihrer Heimat, die sie mit vollen Händen in die Menge werfen. 

Die Musikanten bilden den Schluss des illustren Zuges, 

der sich nun langsam der Innenstadt nähert, wo sich Bürgermeister und  andere Honoratioren der Stadt um die hohen Gäste kümmern wird.

 Wir verabschieden uns hier und  überlassen das politische Feld den auserwählten Protagonisten


Anmerkung vom 7. Januar 2015
Wenn es keine Fata Morgana war, haben wir heute morgen Baltasar wiedergesehen: 
Er flickte im Hafen die Netze der Fischer

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