Wir sind ausgesprochene Landratten und haben weder vom Meer, noch von Fischen,
der Fischerei oder der Christlichen Seefahrt (hier aber auch muselmanischen 😉)
auch nur einen Hauch von Ahnung und erkunden hier täglich Neues.
Carboneras ist zwar nur ein kleinerer Ort an der Küste Almerias, doch sein Fischereihafen ist in dieser Gegend nicht unbedeutend. Wenn die Fischkutter - begleitet von lärmenden, gierigen Möven - in
den abgetrennten Bereich des Hafens (zu dem kein Unbefugter Zutritt hat) einlaufen, geht es los mit der flotten Entladung.
In flachen Plastikwannen (manchmal sind sie auch aus Holz oder Styropor) wird der schon auf See sortierte Fang gleich in bereitstehende kleinere oder größere Kühlfahrzeuge gepackt und
abtransportiert.
Wenn sie nicht mit ihren Schiffen draußen sind, hocken die Fischer im Hafen, entwirren und/oder flicken ihre Netze. Ohhh - und wie viele unterschiedliche Arten von Netzen es da gibt, unvorstellbar
Wir brauchen nicht lange, um zu verstehen, wie unvorstellbar hart die Arbeit der Fischer ist. Wind und Wetter sind sie ständig ausgesetzt und an stürmischen Tagen kann es auch gefährlich
werden.
Wir haben großen Respekt vor ihnen und ihrer Arbeit und möchten hier aus diesen
und Datenschutzgründen keine Fotos von den Fischern bei ihrer Arbeit einstellen.
Ob das ein Boot ist, mit dem bei Nacht die Fische mittels starkem Licht angelockt werden?
In diesem Teil des Hafens ist immer was los. Hier haben sie gerade ein Boot an Land gehoben und wir staunen über die riesigen Räder, die dieses Ungetüm bewegen und über die starken Riemen, die die
tonnenschwere Last mühelos zu halten scheinen.
Und dann lief am späten Nachmittag des 6. November in warmem Sonnenlicht die "Med Amine" ein.
Es ist kein besonderes Schiff, lenkt aber doch unsere Aufmerksamkeit auf sich, als es in das Becken des Hafengeländes einfur, von wo aus es - aus welchen Gründen auch immer - "an Land"
geht.
Die "Med Amine" fuhr nicht unter spanischer, sondern algerischer Flagge (Algerien und Marokko sind ja nur einen "Steinwurf" von hier entfernt) und die Guardia Zivil betrat mit zwei Beamten das
Schiff.
Hier könnte jetzt ein wahrer Krimi entstehen, denn Zeitungen und Fernsehen berichten ja täglich über Drogenfunde, Schmuggel (auch Menschenschmuggel) in der Gegend hier.
Nach einer Weile setzten wir unseren abendlichen Spaziergang fort und fanden die Med Amine am nächsten Tag "in den Seilen hängend" in der Werft. Ein "dicker", schwarzer Mercedes mit arabischem
Nummernschild holte einen Teil der Besatzung ab. Dann wurde die Med Amine 20 Tage lang repariert und war am 27. November plötzlich wieder verschwunden.
Dies alte Segelschiff mit dem schönen Namen "Hamburg" rostet schon ein paar Jahre
im Hafen von Carboneras vor sich hin.
Vor ein paar Tagen haben wir einen Ausflug nach Garrucha gemacht.
Dort ist es ein klein wenig "eleganter" als bei uns 😉
Das waren nun mal ein paar Bilder aus dem Leben der Fischer und Hafenarbeiter.
Mal sehen, mit welchem Thema ihr demnächst von mir hört.
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Karin S. (Dienstag, 02 Dezember 2014 09:12)
Und wieder kann ich nur - ganz neidisch - die schönen Bilder anschauen. Ich liebe das Meer doch so sehr. Grüßt mir beim nächsten Besuch bitte alle Meeresungeheuer!!