und erste Hürden
Ist für uns ja recht ungewohnt, das Wohnen in einem Mehrfamilienhaus.
Und nun auch noch in einem spanischen hellhörigen 6-Familien-Neubaubetonbau!
Aber die anderen Wohnungen sind höchstens mal an langen Wochenenden oder in der Semana Santa bewohnt. Es sind ja alles Zweitwohnungen, Ferienwohnungen "notleidender" Spanier. Also haben wir das
ganze Haus und die Dachterasse für uns. Jedenfalls so ziemlich, denn die Witwe aus Almria verbringt schon mal einige Tage hier. Sie hat einen "süßen" kleinen Hund namens "Hombre" und der
macht den berühmten Merkmalen seiner Rasse alle Ehre. Er sieht aus wie ein Mop und gehört zur edlen Rasse der Yorkshire-Terrier. Wenn er im Treppenhaus oder im eigenen Flur herumkläfft, hat
das eine Lautstärke, die in den Ohren schmerzt und nicht mehr zu toppen ist. Da kriegt selbst der größte Hundeliebhaber Mordgelüste. Gott sei Dank ist diese Dame nebst Hündchen die meiste Zeit
nicht da.
Abgesehen von dieser kleinen "Ratte" ist hier alles top, sauber und sehr ruhig.
Und dann war da noch eine ganz spezielle Sache:
Braucht man wirklich deutsches Fernsehen, wenn man 6 Monate im Ausland lebt? Nach einigen Überlegung stand es für uns fest, dass wir auf manche Sendungen in unserer Muttersprache nicht verzichten
wollten und so begann das Abenteuer, unsere alte spanische Satellitenschüssel anzuschließen.
Diesmal war es nicht mal einfach (wie in den früheren Wohnungen/Häuschen, die wir bewohnten) ein Kabel durchs Fenster und gut ist. Diesmal ging es um die fachmännische Verlegung durch einen
spanischen Neubau. Ha, da kam Freude auf. Wohin führen die Leerrohre, wo kommen sie an? Das konnte uns natürlich niemand sagen. Unsere Vermieterin zuckte nur mit den Schultern und schickte uns
jemanden von der Endesa (Energieversorgung), damit sie nachsehen sollten, ob in dem verschlossenen Kasten, wozu nur die Endesa (und der Verwalter des Hauses in Jaen) einen Schlüssel habe, vielleicht
auch die Leerrohre für die Antennenkabel ankämen. Kamen natürlich nicht und so ging Männe selbst auf die Suche. Er hatte bis auf einen "Kasten" das ganze Haus abgesucht und genau hinter diesem
Kasten, zu dem auch erst lange nach einem Schlüssel gesucht werden musste, da kamen die gesuchten Rohre an.
Männe war happy, nun konnte es ja losgehen.
Kabel und Werkzeug, alles lag griffbereit und Männe machte sich guter Dinge und hoffnungsfroh ans Werk. Doch was soll ich euch sagen, bei keinem der Leerrohre kam er durch. Wo mögen sie nur
hinführen, diese Rohre? Notgedrungen machten wir uns auf die Suche nach einem "Fachmann", der den Weg des Antennenkabels finden sollte. "Geht am besten zum Electricista Antonio, der wohnt . . ." und
er zeigte es uns auf der Karte, der nette junge Mann in der Ferreteria Mendéz. Als wir dort ankamen, an der kleinen Garagenwerkstadt, war da nur eine junge Frau, der wir unser Anliegen mit unseren
noch recht dürftigen Spanischkenntnissen erklärten. Nachdem sie unsere Adresse notiert hatte, sagte sie uns zu, dass jemand zwischen 15 und 16 Uhr käme. Wirklich am Freitag nachmittag? In
Spanien?
Aber wir sollten uns wundern, er kam PÜNKTLICH um 15:45 Uhr mit seinem Mitarbeiter und mit Spezialwerkzeug hatten sie das Problem des verstopften Rohres schnell gelöst 😄
Nachdem Männe dann die restlichen Arbeiten erledigt hatte, freuten wir uns auf die erste deutsche Sendung. Pustekuchen - nix - und er probierte alle möglichen Stellungen von Schüssel und LNB aus.
Mein großer Held, der schon "tausende" Antennen installiert hatte, war der Verzweiflung nahe. Jetzt musste also jemand mit einem stärkeren Messgerät als Männes her. Der wollte aber erst am Montag
abend vorbeikommen.
Das hat Roland dann aber übers Wochende keine Ruhe gelassen und er hat so lange herumgesucht, bis er die Fehlerursache in der Wohnungswand gefunden und gelöst hatte und siehe da, auf einmal waren
alle Sender da, klar und deutlich mit einem Qualitätslevel von 100%.
Da sage mir doch noch einer, mein Männe sei kein Antennenspezialist 👍
Die täglichen Versuchungen
In diesem doch recht überschaubaren Ort mit etwa 8.000 Einwohnern haben wir sage und schreibe bisher ca. 50 Lokalitäten (Cafébars, Restaurants etc.) entdeckt, wovon im Winter noch etwa 35 geöffnet
sind. Und dabei soll ich mein Gewicht halten? Etwa auch noch weiter abmehmen? Das wird doch wohl niemand von mir erwarten, oder?
In jeder Bar gibt es zu jedem Getränk eine Tapa, eines leckerer als das andere. Und wenn wir auf unserem Nachmittagsrundmarsch bei Felípe vorbeikommen, steigt einem auch schon der Duft der
Gratis-Churros in die Nase. DAS spanische Spritzgebäck gerade frisch aus der Fritteuse.
Da sind wir schon wirklich froh um die vielen Kilometer Strandpromenade, die wir täglich entlanglaufen. Außerdem erkunden wir so nach und nach auch die Wege ins Hinterland, bei denen wir nie wissen,
wohin sie führen.