Als wir in Beas ankamen, war der Mulhacén voller Schnee und die Temperaturen lagen bei ca. 13°. Ein paar Tage später war von der weißen Pracht jedoch nichts mehr zu sehen;
der Hochsommer war mit Temperaturen bis zu 33° zurückgekehrt.
Da Roland ja nicht so gut zu Fuß ist und in den frühen Morgenstunden lieber schläft, muss ich frühe Wanderungen wohl oder übel alleine unternehmen. Wenn der wüsste, was er da verpasst!
Manchmal mache ich mich schon in der Morgendämmerung auf die "Socken" und freue mich daran, wie sich mit der aufgehenden Sonne das Gesicht der Berge verändert
Stille Landschaft
und gleißendes Sonnenlicht

Scheinbar bin ich alleine auf dem Weg und in der weiten Landschaft an diesem Morgen
Nur zwei Fahrzeugen mit Jägern begegnen mir an diesem Samstagmorgen
auf dem Weg durch Oliven- und Mandelhaine nach Huétor-Santillan.

Hier an der Gartengasse des Dorfes war ich schon auf dem
etwas anstrengenden Wegabschnitt mit einer stetigen Steigung von etwa 20%.
In den schmalen Gassen des Dorfs scheint noch alles zu schlafen, oder?
Außer der Panaderia (Bäckerei), dem Kiosk, den Straßenreinigern und natürlich den Bars des Dorfes
liegt noch alles in süßem Schlummer.
Ob der junge Keiler im Park zum Dorfwappen gehört, haben wir noch nicht herausgefunden
Ha, wer hätte das gedacht! Da stand doch tatsächlich ein Verkaufsfahrzeug mit den grausigen Churros, die scheint's von allen Spaniern geliebt werden. Und die Leute standen schon Schlange vor dem
Wagen mit dem vor Fett triefendem Gebäck.
Mittags verkauft er übrigens Grillhähnchen, haben wir später herausgefunden
Ich ziehe es vor, im "Restaurante La Ermita de Santillan" einen
leckeren Café con Leche und eine Tostada con Mermelada zu bestellen
Mit so einem riesigen Marmeladenbrot hätte ich allerdings nicht gerechnet.
Die Zeitung schaffe ich noch nicht so richtig zu lesen,
aber die wichtigsten Nachrichten kann ich schon so einigermaßen entnehmen.
Als der Straßenkehrer mit seinem Laubgebläse den Dreck auf der anderen Straßenseite durch die Gegend pustet, mache ich mich so langsam auf den Heimweg, wo Roland mich mit dem zweiten Kaffee erwartet.