Quer durch Spanien

Von Santander nach Granada

12. Oktober, Nationalfeiertag

Abfahrt in Santander gegen 8:10 Uhr bei (noch) trockenem Wetter. Doch das sollte sich schon bald ändern und die Fahrt wurde nicht mehr ganz so gemütlich.

 

Dafür ging es bis zum Nachmittag noch durch richtig schöne gebirgige Gegenden - wenn nur der Regen nicht wäre.

Hier mal ein paar Eindrücke des Tages:

Darf es noch ein bisschen mehr Wetterdramatik sein:

Und dann suchten wir gegen Mittag eine Lokalität, wo man eine Kleinigkeit „picken“ könnte. Genau jetzt fanden wir weder Bar noch Restaurant und Roland tankte dann schon mal im nächsten Ort den Wagen noch einmal voll und ich machte noch ein Foto, während Jefe zahlte. Und wo essen wir jetzt? Eine ganze Weile später und einige Kilometer weiter fiel es uns wie Schuppen von den Augen. Menno, da war doch eine Cafeteria an der Tankstelle - kicherkicher - und keiner von uns hat das registriert.  Dabei habe ich sogar noch das Foto gemacht.

Mittlerweile hing uns der Magen - wie Oppa so schön sagte, "auffe Klumpen" und in Almonacid de Zorida "streikte" mein Chauffeur. Wenn er hungrig ist, wird er wirklich grantig.

Unsere Mittagspause machten wir dann an diesem gottverlassenen Platz vor der Kirche. Der Ort hat  früher wohl einmal so richtig goldene Zeiten gesehen.  

Heute hausen manchmal die Satanisten (nicht zu verwechseln mit den Salafisten) in der verlassenen Kirche. Respektlose Wandschmierereien, die von ihren "Schwarzen Messen" zeugen, erblickt man, wenn man durch das Loch der verschlossenen Türe ins Innere des entkernten ehemaligen Gotteshauses schaut.


Bei diesen Bildern handelt es sich um ein die Reste eines alten Wegekreuz aus dem 16. Jahrhundert

Weiter geht es durch Castillo la Mancha - ha, kommt da bei dem einen oder anderen vielleicht auch der Gedanke an den Ritter von der traurigen Gestalt? Nun ja, bei der langweiligen Landschaft wohl kein Wunder. Ist es eine Fata Morgana oder sehe ich dort oben wirklich die Windmühlen von Don Quijotes "Geburtsort"?

Jedenfalls hat Cervantes die Geschichte seiner Romanfigur in Tomelloso beginnen lassen

und inzwischen ist das Wetter auch ein wenig freundlicher

Überall auf den weiten Feldern sehen wir diese riesigen mobilen Spühanlagen,

wovon einige mehr als 100 Meter breit sind.

In diesem Dorf, wo man noch so richtig den Nationalfeiertag in den Bars huldigte,

machten wir dann auch noch einmal Pause und genehmigten uns eine "Clara". 

Eigentlich hätten wir hier ja schon unser Tagesziel erreicht,

aber es war noch recht frühund so entschieden wir uns, noch eine Weile weiterzufahren. 

Dann wollten wir aber gleich bis in die Provinz Jaen in Andalusien fahren, denn vorher würde es für uns wohl kein geeignetes Dorf zum Übernachten mehr geben. Dazu ging es eine ganze Weile über die Autobahn und leider wurde das Wetter bleibt sehr wechselhaft.

Andalusien ist erreicht!

Die Embalse de Fernandina ist die erste von 3 großen Talsperren dieser Umgebung

Langsam geht die Sonne unter

Aber wir müssen noch bis Úbeda fahren, da es bis dorthin keinen geeigneten Übernachtungsplatz gibt

An diesem stillen Ort in Úbeda endet der heutige Tag und wir begeben uns zur Nachtruhe

13. Oktober, Montag

Kurz nach 8 Uhr morgens:

Die Betten sind gemacht, Zähne geputzt und gewaschen und das Dach ist wieder unten.

Nun geht es in die nächste  Bar für ein leckeres Frühstück.

Aber es sieht noch alles recht leer aus, kaum Autos auf den Straßen

In dieser kleinen Bar ohne Reklameschild (hinter dem roten Auto) haben wir lecker gefrühstückt.

Wie man solche versteckten Bars findet? Mittlerweile haben wir ja schon ein Auge dafür und manchmal stehen auch mehrere Leute zum Rauchen draußen. 

Auch um 9 Uhr war es immer noch ruhig auf den Straßen Úbedas und

nur wenige Supermärkte haben geöffnet. Ob heute etwa auch noch Feiertag ist? 

Und auch hier gibt es wieder riesige Olivenplantagen,

die Roland (der eine unerklärliche Abneigung gegen tagelanges Fahren durch Olivenplantagen hat

wegen ihrer militärischen Anordnung nur "Die Gekämmten" nennt. 

Mir geht heute bei diesem Anblick der Begriff "Deutscher Ordnungssinn" durch den Kopf


Wir haben noch viel Zeit heute, da wir erst nach 12 auf dem Campingplatz erwartet werden und entscheiden uns, in einem kleinen Dorf einen weiteren Kaffee zu uns zu nehmen und gerieten an eine weitere absolut empfehlenswerte Lokalität, wo selbst das WC eine Sehenswürdigkeit für sich ist:

Und die verbindliche Freundlichkeit des Betreiberehepaares ist Roland diese Geste wert:

Nur wenige Minuten später erreichen wir:

"Sie sieht ihn nicht!! Mein Gott, sie sieht ihn nicht?" Wer soll was nicht sehen?

Von wem redet Männe? Meint der etwa mich? Ich hatte wohl eine Weile geträumt.

Er meint wirklich mich - und dann sah ich ihn in weiter Ferne:

den Mulhacén (mit seinen 3480 Metern der höchste Berg des spanischen Festlandes); nun ist es nicht mehr weit 

Dort unten liegt schon Beas de Granada

Angekommen auf dem Campingplatz "Alto de Viñuelas" 

Hier wurden wir wie immer sehr herzlich empfangen und die Formalitäten waren schnell erledigt 

In dieser Hütte mit Blick auf "meinen" Mulhacén werden wir nun die nächsten 17 Tage verbringen.

Was wir hier, in der Umgebung und in Granada so alles sehen und erleben,

das erzählen wir im nächsten Blog